Wer gewinnt im Vergleich?
Hände vs. Geräte:
Für mich gibt es einen klaren Sieger!
„Warum sind Hände am Tier so wichtig“!
Wir kennen das alle aus dem Humanbereich. Wir werden regelrecht von der angebotenen Produktvielfalt an Massagegerätschaften erschlagen. Genauso verhält es sich im Veterinärbereich. Mit ihren unterschiedlichen Methoden und Funktionen, wie Vibrationen, Knetungen, Klopfungen etc., sollen die Therapiegeräte einen Reiz an unseren Körper senden. Dieser Reiz soll wiederum zu einer Schmerzlinderung, Entspannung, Entkrampfung oder Stimulation der betroffenen Strukturen führen.
Alles schön und gut. Woher weiß aber das Gerät, welchen Reiz die betroffene Struktur genau benötigt? Handelt es sich um eine Verhärtung? Oder doch um eine Kontraktur? Oder ist der Muskel, der behandelt werden soll eher atrophiert (zurückgebildet)? An diesem Punkt stößt die Maschine eindeutig an ihre Grenzen.
Auf diese Fragen vermag wohl kein einziges Gerät die Antwort geben können, denn kein Gerät der Welt hat die Fähigkeit zu ERTASTEN, zu FÜHLEN und zu SPÜREN.
Diese Fähigkeit besitzt nur die therapeutisch sensible Hand. Nur sie kann ertasten wo der Schmerz sitzt, sich die Blockade befindet oder die Muskeln und das Gewebe aus dem Gleichgewicht geraten sind. Aus diesem Grunde ist die Handarbeit am Tier elementar und die therapeutische Hand durch kein Gerät der Welt ersetzbar!!
Ein anderer wichtiger Aspekt, der ebenfalls nicht durch den Einsatz eines Gerätes erzielt werden kann, ist der Körperkontakt zwischen Mensch und dem Tier. Dieser hat wie auch der Kontakt zwischen Mensch und Mensch eine emotionale Dimension und ist eine Form von non-verbaler Kommunikation. Ich bezeichne diesen als „emotionale Berührung“. Durch die Berührung können Emotionen übermittelt werden und der Kontakt kann positive Emotionen im Tier auslösen. Dadurch fühlt sich das Tier sicher, kann mehr entspannen und erfährt weniger Stress. Diese Effekte sind Konsequenzen der hormonellen Veränderungen bei Berührung durch die Produktion von körpereigenen Opioiden und Oxytocine. Diese Wirkung kann nicht mit Hilfe eines Massagekopfs aus Plastik herbeigeführt werden.
Gerätschaften kommen daher bei mir nur dann zum Einsatz, wenn ich einerseits nach dem Ertasten des Tierkörpers zu dem Ergebnis gekommen bin, dass der Einsatz des Therapiegerätes bei diesem Individuum sinnvoll ist. Und andererseits, wenn ich zu der Überzeugung gekommen bin, dass das Tier eine Massage mit dem Gerät tolerieren würde, denn nicht jeder Tiercharakter ist offen für eine solche Behandlung. Dabei kontrolliere ich während der Massage mit dem Gerät stets mit meinen Händen nach, ob sich eine Verbesserung des ertasteten Befundes ergeben hat. Entsprechend den Tastbefunden richte ich dann die Dauer, die Dosis und die Intensität der „Gerätemassage“ aus.
Die Frage, wie ich meine Patienten therapiere, ist nach dem oben Beschriebenen leicht zu beantworten.
Ich behandle meine Patienten meistens nur mit meiner einfachen Handarbeit!
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