„Wenn du ein Tier streichelst, dann nimmst du seinen Geist auf und teilst ihm den deinen mit. Die Liebe erlaubt diesen geheimnisvollen Kontakt der Seelen“
- Oglala-Indianer  

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Wie dieser Spruch schon andeutet, ist eine Verbindung zum Tier für die Arbeit mit und am Tier essentiell. Das gilt auch für eine erfolgreiche physiotherapeutische Behandlung. Eine Verbindung zwischen Mensch und Tier entsteht meines Erachtens nur durch gegenseitiges Vertrauen. Das Tier vertraut mir als Therapeutin, dass ich im Gutes tue, es nicht verletze und keinen Schaden zufüge. Umgekehrt vertraue ich dem Tier, dass ich es anfassen darf ohne dabei selbst verletzt zu werden. Wenn eine Bindung zwischen mir als Therapeutin und dem Tier aufgebaut ist, ist eine sinnvolle und dauerhaft wirksame Therapie erst möglich. Das hat einen einfachen Grund. Vertraut mir das Tier nicht oder hat es sogar Angst, dann wird es seine Muskulatur anspannen. Eine Arbeit in die Tiefe des Gewebes ist für mich als Therapeutin nicht möglich. Eine Therapie- bspw. Massage – durchzuführen, macht daher nur wenig Sinn. Schlimmstenfalls löse ich weitere Schmerzen aus, wenn ich auf das verkrampfte Gewebe einwirke, so dass mich das Tier negativ in Erinnerung behält und eventuell bei der nächsten Therapieeinheit abwehrend reagiert. 
Aus diesem Grunde werden Tiere in meinen Therapieeinheiten nicht fixiert. Sie müssen sich nicht auf die Seite legen, wenn ihnen das Unbehagen bereitet und sie sich schutzlos fühlen. „Ich nehme das, was ich kriegen kann“ und passe dementsprechend mein Vorgehen während der Therapie an. Wenn ich ein ängstliches Tier in der ersten Therapieeinheit zunächst nur 10 Minuten entspannt behandeln kann, dann reicht mir das völlig aus. Erfahrungsgemäß werden es bei der zweiten Einheit 15 Minuten bei der dritten 20 Minuten usw.. Eine kurze Therapie in entspannter Haltung ist effektiver als eine lange Therapie unter angespannter gezwungener Körperhaltung. Das Tier fühlt sich wohl und ich gewinne Stück für Stück sein Vertrauen, da ich seine Grenzen akzeptiere und ihm nicht meinen Willen aufzwänge. 

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